Samstag, 28. Juni 2008

Summer in the City

Es ist etwas Zeit vergangen, seit ich mich das letzte Mal hier gemeldet habe. Das liegt zum einen daran, dass nichts spektakuläres, Blog-fähiges seitdem passiert ist, zum Anderen daran, dass auf der anderen Seite doch einiges zu erledigen war, was mich etwas auf Trab gehalten hat. Die ganze Geschichte mit der Wohnungs- bzw. Raumsuche hat sich noch etwas verändert. Ich teile mir jetzt ein Haus mit fünf Slovak(in)en und einem Italiener. Jemand aus der Kirche, in die ich bis jetzt gegangen bin, hat den Kontakt zu der Besitzerin hergestellt, die auch Christin ist und versucht in diesem und dem benachbarten Haus (in dem sie selbst lebt) einen christlichen Fixpunkt zu setzen, also, es scheint so, als seien hier nur Christen eingemietet. Der Raum selbst ist klein, nicht besonders schön und wohl kaum das Geld wert, aber ich kann das ganze Haus mitnutzen (auch die PS2 des Italieners mit FIFA2007 ;-)), was dann doch ganz gut ist. Ich glaub, so langsam bin ich hier angekommen...
Aus dem Fenster meines Zimmers habe ich einen guten Ausblick über den Stadtteil in Richtung eines Parks - was vor allem im Dunklen ansehntlich ist:




So wenig ich es auch mag, in einem so städtischen Umfeld zu leben, es gibt doch einige schöne Ecken in Bristol. Zwei davon zeige ich euch jetzt noch, einmal die Kathedrale von Bristol (auch wenn sie nicht so beeindruckend wie die von Bath ist), direkt am Campus der Uni gelegen:

Und einen Teil des Hafens

wobei man hier auf der anderen Seite Restaurant-Schiffe sehen kann, von denen ich in einem schon mit Kollegen war.

Um bei den Kollegen zu bleiben: Mit einigen davon werde ich morgen nach Cornwall oder zumindest Südwest-England fahren. Da gibts dann bestimmt auch wieder ein paar Bilder zu zeigen. Aber an diesem Punkt lässt sich sehr gut eine Brücke zum Titel dieses Eintrages schlagen: Summer (Engl. für Sommer ;-)) Tja, es ist Sommer, ich bin in England, die Niederschläge sind nicht ganz selten. Man hat doch den Eindruck, dass hier die Wetterveränderlichkeit - mit Trend zum Regen - doch größer ist als in Deutschland. Deshalb fahren wir auch in den Süden. Erst war nämlich Wales angedacht, aber dafür ist schlechtes Wetter gemeldet. Da mir daher morgen aber frühes Aufstehen bevorsteht (Abfahrt 7.10 Uhr:-/) werde ich hier jetzt auch mal einen Schlußpunkt setzen. Mehr "liveausbristol" gibt es demnächst. Ein schönes Restwochenende nach Deutschland!
Sascha

Dienstag, 17. Juni 2008

Multicultural

Einiges hat sich seit meinem letzten Blogeintrag getan. Leider habe ich noch keine neuen, interessanten Bilder, daher müßt Ihr, meine geschätzten Leser, mit Text vorlieb nehmen, dessen literarischer Wert in Frage gestellt werden darf.

Wie angekündigt stand am Samstag Raumbesichtigung auf dem Programm. Besichtigt habe ich bisher nur einen einzigen Raum, dieser macht aber einen sehr guten Eindruck, so dass ich vermutlich für die nächsten Monate dorthin ziehen werde. So eine Art WG mit dem Wohnungsbesitzer, einem jungen Ingenieur bei Rolls Royce.
Am Sonntag ist dann in dem Haus, in dem ich momentan wohne eine Portugiesin angekommen, von der sich herausstellte, dass sie eine neue Kollegin ist. Dieses Volk scheint eine eingeschworene Gemeinschaft zu sein, sie kannte schon zwei andere Portugiesen, die auch bei GH arbeiten. Mit diesen dreien und der Freundin des einen hab ich dann die Bristoler Pub-Landschaft erkundet (mit dem Hauptkriterium: Wo wird das Portugalspiel übertragen; bzw. genaugenommen wusste einer bereits, wo wir hin müssten ;-))
Gestern fing dann der Anfängerkurs an. Zum ersten Vortrag kam unsere Abteilung - bzw. die "Anfänger" unserer Abteilung - erstmal direkt 5-10 min zu spät. Zum Glück fing auch der Vortrag später an, beim General Manager in den Vortrag reinplatzen wäre sicherlich nicht so gut gekommen ;-)
Ein Teil der Vorträge war sehr interessant, andere eher weniger. Zum Beispiel zum Thema IT (wie heißen unsere Server und wo stehen sie) und QMS ;-)
Den Abend gestern hat mir dann mehr oder weniger die deutsche Nationalmannschaft versaut, die ich selten so schlecht habe spielen sehen... (Sehr positiv übrigens: obwohl England nicht dabei ist, wird so weit ich gesehen habe jedes EM-Spiel im FreeTV übertragen!

Nachdem heute dann der letzte Vortragende, der extra aus Spanien angereist ist für eine halbe Stunde (30 min!!!) Vortrag, ziemlich Verspätung mit dem Flugzeug hatte und der Vortrag daher geplatzt ist, waren wir mit Ihm noch in nem netten Pub und dann beim Italiener, Pizza essen (Wir sind hier in England bei einer englischen Firma, also: 5 Spanier, 1 Portugiesin, 1 Griechin, 2 Schotten und 1 Deutscher ;-))

Heute hatte ich folglich einiges an Spanisch gehört => es scheint, als hätte ich jetzt was das Denken auf Englisch angeht endlich die Kurve gekriegt, auch eine positive Entwicklung.

Soviel "liveausbristol" für heute. Danke fürs reinschauen und eine gesegnete Woche.
Sascha

Freitag, 13. Juni 2008

St Vincent's Works

Es ist schon Freitag. Die erste Arbeitswoche in Bristol ist verhältnismäßig erfolgreich vorbei gegangen. Morgen werde ich ein Zimmer besichtigen, das ich vielleicht für den Rest meiner Zeit in England mieten will. Aber vorher habe ich noch ein Versprechen einzulösen, ich hatte angekündigt, Photos von Garrad Hassans Hauptgebäude zu zeigen. Es handelt sich dabei um St Vincent's Works, ein Gebäude, das angeblich mit der Konstruktion und dem Bau des Schiffs SS Great Britain, einem seinerzeit revolutionären Schiff, durch Isambard Kingdom Brunel in Verbindung zu bringen ist.
Von außen sieht St Vincent's Works aus wie eine Art Schloss:

Das Innere steht dem in nichts nach. Die unten stehenden Bilder zeigen das Zentrum des Gebäudes.

Natürlich sind die Büros den Anforderungen der heutigen Zeit angepasst. Trotzdem fast zu schade als Bürogebäude. Die Abteilung, in der ich beschäftigt bin, ist allerdings in einem weniger herausragenden Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite untergebracht. Nur zum Mitagessen oder sonstige Sachen, wie Vorträge, gehen wir in St Vincent's Works.

Ab Montag Mittag werde ich an dem Garrad Hassan Einsteigerkurs teilnehmen, der bis Donnerstag dauert. Die ersten zwei Einheiten werden - laut Zeitplan - vom obersten Chef und Firmengründer Dr. Andrew Garrad höchst persönlich durchgeführt. Ich bin gespannt, was mich so erwartet in den nächsten Wochen und Monaten...

Morgen werde ich mich erstmal auf die Suche nach einem Fahrrad und Wohnraum (wie angekündigt) machen. Für heute war es das damit auch "liveausBristol". Schaut mal wieder rein, lasst mal wieder von Euch hören, ...

Sascha

Dienstag, 10. Juni 2008

River Avon

Durch Bristol fließt der Fluß Avon - eine Tatsache, die jeder Atlas bestätigen sollte. Im Gegensatz zu Flüssen in deutschen Städten findet das noch nichtmal in einem Betonkanal statt. Am Ufer stehen an vielen Stellen Bäume. Was ich aber in Deutschland noch nicht gesehen habe, bzw. nie in dem Maße, ist die Verschmutzung des Flußbetts. Natürlich liegt auch in der Vils oder anderen Flüssen ab und an ein Fahrrad - aber die folgenden Bilder haben ihr Motiv alle in einem Abschnitt von vielleicht 50 Metern:



Wenige hundert Meter weiter findet sich in einer Einkaufsstraße dafür folgendes Haus, einfach so dazwischen:

Es gibt hier in der Tat ziemlich starken Kontrast zwischen sehenswerten Flecken und Dingen, die die Stadt stellenweise richtig unansehentlich machen. Einen der positiv herausstechenden Plätze werde ich hier in den nächsten Tagen irgendwann noch präsentieren: Das Hauptgebäude von Garrad Hassan, der Firma, für die ich arbeite, hier in Bristol. Soviel liveausbristol für heute - ich wünsche meinen Lesern alles Gute.

Sonntag, 8. Juni 2008

Bath

Wie schon angekündigt stand heute ein Ausflug nach Bath auf dem Programm. Aber vorher hatte ich mir vorgenommen, einen Englischen Gottesdienst zu besuchen. Ich wurde da auch freundlich aufgenommen - und konnte dann feststellen, dass einige Dinge erfrischend anders waren als bei uns in Deutschland. Leider - bis auf den recht gut besuchten Kindergottesdienst - entspricht allerdings die Altersstruktur ziemlich dem, was ich schon von zu Hause kannte.


Später, auf dem Weg nach Bath, wurde mir schon auf dem Weg zum "Temple Mead Station" klar, dass ich mich im Mutterland der Eisenbahn befinde - auch wenn heute längst nicht mehr alles Gold ist was glänzt. Aber der Bahnhof ist schon nicht schlecht, oder? Die beiden Bilder zeigen verschiedene Gebäude, die offensichtlich beide zum Bahnhofskomplex gehören)
Bevor man auf die Bahnsteige kann, muss man hier Absperungen mittels seines Tickets passieren - zumindest an den großen Bahnhöfen. Die Zugfahrt selbst war recht unspektakulär und vom Zug her halte ich die DB da für besser ausgestattet.

Bath war dann fast völlig anders als ich es erwartet hätte. Diese Stadt wird in den höchsten Tönen gelobt - was mich dazu verleitet hatte, etwas auf dem Niveau von Carcassonne zu erwarten. Diese Erwartung wurde enttäuscht. Allerdings wirklich mehr, weil sie viel zu hoch angesetzt war. Bath ist eine Stadt mit vielen - oder zumindest mehreren - wirklich sehenswerten "Objekten". (Vielleicht bin ich auch nur verwöhnt von Amberg und dem deutschen Denkmalschutz, oder ich hätte mir doch den teuren Eintritt in die Römischen Thermen leisten sollen, die als Hauptgrund für den Weltkulturerbetitel gelten).

Aber wie gesagt, es gab sie durchaus, die sehenswerten "Objekte", die ich meinen treuen Lesern natürlich nicht vorenthalten möchte.
Zum einen muss natürlich the Abbey Church of Saint Peter, die frühere Abteikirche von Bath, genannt werden. Der imposante Bau wurde im 16. Jhdt als Ersatz für die frühere, in Trümmern liegende, Kirche gebaut.


Das auf einem der Bilder erkennbare Fenster ist nicht etwa das Hauptfenster, sondern das Fenster einer Kleinen Neben-/Gebetskapelle. Aber für mich ist es trotzdem das interessanteste gewesen, da auch etwas bekanntes zu erkennen ist. (Das große Hauptfenster, das auf dem Foto des Deckengewölbes ansatzweise zu erkennen ist, zeigt laut Informationen in der Kirche über 50 Stationen aus Jesu Leben - das wird dann selbst auf so einem großen Fenster recht klein).

Auf meiner Suche nach weiteren Sehenswürdigkeiten bin ich wenig später an einem Gebäudekomplex vorbeigekommen, in dem der YMCA Bath seinen Sitz hat. Von der Größe her dürfte das etwa entsprechend CVJM Kornmarkt gewesen sein. Allerdings sind hier die Strukturen - zumindest in Bath - komplett anders. Zwar sagte man mir an der Rezeption, dass es auch Jugendgruppen gäbe, in erster Linie ist der YMCA aber als eine Art Hotel und Fitnesscenter aktiv.Weit sehenswerter war dann schon wieder Circus, ein dem Colloseum nachempfundener Rundbau, mit dem Unterschied, dass Circus die Umbauung eines Kreisverkehrs ist (und wesentlich neuer).

Wenige Meter weiter steht ein halbrunder Gebäudekomplex aus der gleichen Zeit, an den sich eine recht umfangreiche - und bei gutem Wetter gut besuchte - Parklandschaft anschließt. Auf einer kleinen Bühne hat dort heute ein Blasorchester recht niveuvoll musiziert. Sollten da immer Musiker aktiv sein, dann hat mich der Park nicht das letzte mal gesehen...

Bis zum botanischen Garten bin ich nichtmehr gekommen, einen Eindruck vom Weg dorthin möchte ich Euch als Schlusspunkt für heute aber noch mitgeben:
Soviel "liveausBristol" an diesem Sonntag. Morgen heißt es für mich, meine englischen Kollegen kennenlernen (nachdem ich das Büro gefunden habe ;-)) und weiter an meiner Einarbeitung basteln. Daher wird es wohl während der Woche wenig bis überhaupt nichts Neues hier geben. Ich wünsche Euch allen eine gesegnete, erfolgreiche Woche!

Samstag, 7. Juni 2008

Los gehts!

Es freut mich natürlich ganz besonders, dass Du auf meinem neuen Blog vorbeischaust. Daher will ich Dich auch garnicht lang auf die Folter spannen, sondern Dich direkt auf den neusten Stand bringen - denn dafür soll dieser Blog in den nächsten paar Monaten da sein.

Gestern bin ich hier in England angekommen. Und dann war alles anders. Der Flughafenbus kam zu spät, mein Taxi musste ich im Büro buchen, hab dafür aber auch direkt den Preis gesagt gekrieg, alle fahren auf der falschen Straßenseite... ;-)
Als ich dann meine Bleibe für die nächsten 15 Tage bezogen hatte (links die Straße, unten das Haus in dem mein Zimmerfenster zu sehen ist), musste ich noch was zu Essen kaufen. Was macht der typische Deutsche? Er geht aus dem Haus, um zwei Ecken, und stolpert 200 m weiter förmlich über eine Aldi-Filiale. Brot gibts keins, das war mir vorher klar. Aber dass normale Wurst nicht in gewohnter Auswahl vorhanden ist und alle (mir) bekannten Käsemarken in ein Fach mit dem Titel "Continental" zusammengepfercht sind ist schon irgendwo beunruhigend. Ich mein, ich bin hier ja immerhin offiziell in der EU und nicht in den USA oder so! Viel schlimmer noch: Ich hab noch kein Nutella gefunden!!! Da es aber eh kein Brot gibt, ernähre ich mich momentan von Müsli und Äpfeln. Für mein erstes Wochenende in England muss das reichen.

A pro pos England: Zwar habe ich kaum Probleme, mich zu verständigen, aber mein Kopf raucht... Soviel Umdenken, soviel Neues auf einmal, es wird Zeit, dass ich am Montag ins Büro gehe und mein Sprachzentrum dann irgendwann hoffentlich auf Englisch umschaltet ;-)

Ansonsten ist mein erster Eindruck von Bristol - dass die Stadt GROSS ist und meine Schuhe kaputt sind, sonst würden mir nicht nach ein paar Metern die Füße weh tun. Egal, 3,5 Monate sind einiges an Zeit, selbst wenn man arbeiten muss. Da wird es wohl möglich sein, wenigstens einen halbwegs aussagekräftigen Überblick über die Stadt zu kriegen. Deshalb heb ich mir das auch erstmal noch auf und werde morgen wohl nach Bath fahren, einer allem Anschein nach sehr schönen Stadt ein paar Meilen östlich von Bristol.

Wenn Du bis hierher durchgehalten hast, dann könnte Dich auch noch meine heutige letzte Information interessieren:
In den nächsten Wochen und Monaten werde ich versuchen, regelmäßig über den Freizeit-Anteil meines Aufenthaltes hier in England zu Berichten. Diese Berichte sind dann auch natürlich mit Bildern untermalt (irgendwie muss man ja die Seiten füllen, oder? ;-)), bisher beschränkt sich mein Bildervorrat nur auf die phänomenale Anzahl von einem Bild ;-).

Soviel für den Moment live aus Bristol...